PNF – Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

PNF steht für „Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation“, eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, die bei Patienten angewandt wird, bei denen das Bewegungsverhalten durch eine Erkrankung, Verletzung, Operation oder Degeneration gestört ist.

Diese Behandlungsform ist darauf ausgerichtet, die Leistung sowohl der Nerven als auch der Muskeln durch Stimulation der Propriozeptoren – also der Gelenk- und Muskelrezeptoren – zu verbessern.

Durch spezielle Grifftechniken, aber auch mittels verbaler und visueller Reize wird durch die PNF-Technik beim Patienten eine sogenannte Reizsummation erreicht, die sich positiv auf alle seine motorischen Leistungen auswirkt. Die PNF-Behandlung führt zu Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion oder auch -entspannung (Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung). Eine PNF-Behandlung erleichtert es den Patienten, ihre Alltagsfunktionen selbstständig oder zumindest selbstständiger auszuführen.

Die Behandlungsziele von PNF sind:

  • Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren) = fazilitieren

  • Fördern der motorischen Kontrolle
  • Fördern der Mobilität, Geschicklichkeit und Koordination
  • Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft
  • Wiederherstellung eines normalen bzw. gesunden Bewegungsverhaltens

PNF, ein von den Krankenkassen zertifiziertes Behandlungskonzept, geht zurück auf die Arbeiten des Neurophysiologen Dr. Herman Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott, die zwischen 1946 und 1951 das PNF-Konzept in Vallejo, Kalifornien USA entwickelt haben. Das PNF-Konzept basiert darauf, dass sich alle Bewegungsmuster (engl. pattern) durch eine festgelegte 3-Dimensionalität auszeichnen, was auf der genauen Beobachtung von normalen Bewegungsabläufen beruht. Sie sind im Rahmen der Therapie so genau wie möglich einzuhalten.

Unbedingt wichtig dabei ist die korrekte Vordehnung des Musters gegen einen für den Patienten angepassten dreidimensionalen Widerstand bis in die Endstellung des Musters. Durch die Reizung werden alle Berührungs-, Druck-, Muskeldehnungs- und Sehnenspannungsrezeptoren bzw. Propriozeptoren angesprochen. Es kommt zu einer physiologischen Aktivierung der Muskelkette im Körper.

Charakteristisch für einen Pattern sind spiralförmige und diagonale Bewegungen (ähnlich wie Sportbewegungen oder Bewegungen im Alltag – z. B. ein Glas aus einem Schrank holen). Die rotatorische Komponente fast aller Muskeln lässt sich über deren topographische Anordnung bzw. über den Muskelursprung und -ansatz erklären.

Bewegungsmuster sind immer sogenannte „Bewegungssynergien“ – darunter versteht man die in Form kohärenter Bewegungsketten abgespeicherten, einzelnen Muskelaktionen.

Es gibt zwei Diagonalen (D1 und D2) für jeden größeren Körperabschnitt (Kopf/Hals, oberer/unterer Rumpf und obere/untere Extremität). Die Diagonalen von Hüft- und Schultergelenk besitzen je drei Hauptkomponenten (Flexion und Extension, Abduktion und Adduktion sowie Außen- und Innenrotation).

Ellenbogen und Kniegelenk werden entweder gestreckt und gebeugt eingestellt, bzw. werden während der Ausführung in Flexion oder Extension gebracht. Von der Hand- (Palmarflexion/Dorsalextensionsowie Radialabduktion/Ulnarabduktion) und Fußstellung (Plantarflexion/Dorsalextension sowie Pronation/Supination) aus werden die Pattern eingeleitet.

Bei den Becken- und Scapula-Mustern wird eine anteriore Elevation/Depression beziehungsweise posteriore Elevation/Depression durchgeführt.

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